Verbesserung des nutritiven Wertes von heimischen Grünfuttermitteln als Proteinträger für Schweine durch Silierung
Kurzbezeichnung
Grünes Protein für Schweine
Projektleitung an der Vetmeduni
Einrichtung Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.05.2023
-
11.02.2027
Forschungsschwerpunkt
Ernährungsphysiologie
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Im Zuge der "Eiweißstrategie 2020+" will sich Österreich unabhängiger von Soja-Importen machen. Kleinkörnige Leguminosen, wie Luzerne und Weißklee weisen, wenn bis zum Knospenstadium geerntet, hohe Gehalte an Protein, Lysin und Methionin auf. Viele Betriebe bauen Luzerne als Zwischenfrucht zur Bodenaufwertung an, die mittels Silierung das ganze Jahr über nutzbar wäre. Es gibt bisher wenig wissenschaftliche Daten zur Silierung und Eignung von junger Luzerne und Weißklee in der Schweinefütterung. Außerdem ist wenig bekannt, ob sich der technische Aufwand lohnen würde, Silage-Presssaft als probiotisch- und antioxidativ-wirksamen Futterzusatzstoff für Absetzferkel zu gewinnen.Das Hauptziel ist die Herstellung und gesamtheitliche Bewertung der Eignung von Luzernesilage als regionales alternatives Proteinfuttermittel in der österreichischen Schweinefütterung. Die Evaluierung der Silagen soll auf zwei Ebenen stattfinden. Zusätzlich soll von den vier am besten bewerteten Silagen Presssäfte hergestellt werden, um deren Potenzial als Futterzusatzstoff für die Ferkelaufzucht abzuschätzen.Im 1. Projektteil werden zwei Luzernesorten im jungen Stadium geerntet und alleine oder in Kombination mit Weißklee und Siliermitteln mit homofermentativen Milchsäurebakterien siliert. Die Silagen werden auf ihre wertgebenden Inhaltsstoffe und Gärqualität untersucht und die vier am besten bewerteten mittels in-vitro Verdau verglichen. Es werden die Verdaulichkeit von Nährstoffen, allen voran Protein und Phosphor, Abbau von antinutritiven Inhaltsstoffen, Gehalte an Faser, Gärsäuren und antioxidativ wirkende Substanzen bewertet. Von diesen Silagen wird ein Presssaft hergestellt, wobei verschiedene Trocknungsverfahren verglichen werden. Es ist geplant, die gewonnenen Erkenntnisse zur Silierung des „grünen Proteins“ in Form von Workshops den LandwirtInnen direkt zugänglich zu machen. Im 2. Projektteil werden die zwei am besten bewerteten Silagen in Fütterungsversuchen mit Aufzuchtferkeln und Mastschweinen (Leistung, Darmgesundheit und Schlachtkörperqualität) getestet. Dabei werden zwei Zulagemengen für die Silage im Austausch zu Sojaschrot getestet. Abschließend wird eine Kosten-Nutzen-Analyse gemacht. Bei einer positiven Bewertung wird der am besten eingestufte Presssaft bei den Ferkeln mitgetestet. Insgesamt fördert dieses Projekt die Resilienz, Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit der österreichischen Schweineproduktion und eröffnet neue Möglichkeiten für die Nutzung von regional verfügbaren Rohstoffen.