Untersuchung über die Umsetzungswege von Erkenntnissen der angewandten Ethologie in die österreichische landwirtschaftliche Nutztierhaltung
Projektleitung an der Vetmeduni
Einrichtung Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
19.12.1997
-
13.12.2000
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Gegenstand der Untersuchung ist das ¿ethologische Wissenssystem¿ in Österreich. 317 tierhaltende Landwirte wurden telefonisch und 135 Tierärzte, 56 Lehrer an landwirtschaftlichen Schulen, 72 Offizialberater und 22 Außendienstmitarbeiter von Stallbaufirmen wurden mittels standardisierter Fragebögen über Wissen, Einstellung, Ausbildung, Informationsquellen und Kontakte bezüglich Verhalten, Haltung und Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere befragt. Bei der Auswahl eines Haltungssystems haben Verhaltensansprüche der Tiere für Landwirte eine untergeordnete Bedeutung, primär wird nach ökonomischen, arbeitswirtschaftlichen und hygienischen Kriterien entschieden. Rund 40% der Landwirte kennen die Tierschutznormen weniger gut bis gar nicht. Neben anderen Landwirten sind Tierärzte und Offizialberater die wichtigsten Informationsquellen über Verhalten und Haltung. Die Offizialberatung ist der wichtigste Vermittler von Tierschutznormen. Bei Tierärzten, Offizialberatern, Lehrern und Mitarbeitern von Stallbaufirmen bestehen Wissensdefizite sowohl über Verhalten und Haltung als auch über Nutztierschutznormen. Die Ausbildung und das aktuelle Informationsangebot werden von allen befragten Wissensträgergruppen in hohem Maß als nicht ausreichend beurteilt. Tierärzteschaft und landwirtschaftliches Bildungs- und Beratungswesen benutzen weitgehend getrennte Informationswege. Von allen Gruppen wird der ungenügende Wissensaustausch mit Forschungseinrichtungen beklagt. Der Informationsfluß wird von mehr als 75% der Befragen als ineffizient beurteilt. Zur Verbesserung des Wissenstransfers müssen Fort- und Weiterbildung intensiviert und das Informationsangebot in den relevanten Zeitschriften vergrößert werden. Auch sind neue Formen des Informationsaustausches und der Kooperation insbesondere zwischen Tierärzten und Offizialberatung zu entwickeln.