Langzeitmonitoring von Botulismus Neurotoxin C1 Verursachern im Nationalpark Neusiedler See ¿ Seewinkel als Grundlage von Managementmaßnahmen zur nachhaltigen Minimierung von Vogelbotulismus

Einrichtung Vetmeduni
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Laufzeit
01.01.2002 - 31.12.2002
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Botulismus stellt für seltene Vogelpopulationen der Seewinkellacken ein potentielles Artenschutzproblem dar. Darüber hinaus verursachen die epidemieartigen Ausbrüche, die wie zuletzt 1997 in sehr kurzen Zeiträumen zu großen Verlustzahlen führen können, einen erheblichen zeitlichen und finanziellen Aufwand in der Kadaverentsorgung bzw. bei der Pflege von Botulismusopfern. Zielgerichtete Strategien zur nachhaltigen Minimierung des Seuchenrisikos in diesem Nationalpark und Landschaftsschutzgebiet sind daher von ökonomischem und ökologischem Interesse, nicht zuletzt auch um den für diese Region wichtigen Nationalpark- und Ökotourismus nicht zu beeinträchtigen. Für den Untersuchungzeitraum 2000 konnte ein kausales Erklärungsmodell erstellt werden, welches die ökologische Situation der Lacken, die Verteilung und Ausbreitung der Bakteriensporen, die Kompartimente der Toxinbildung von Botulismus Neurotoxin C1 (BoNT C1), den Toxintransfer zu den Vögeln und letztendlich die Epidemieentstehung beinhaltet. Würden sich diese postulierten Mechanismen auf nachfolgende Jahre generalisieren bzw. in modifizierter Form anpassen lassen, so wäre eine Grundlage zur Ableitung von Maßnahmen zur nachhaltigen Minimierung von Botulismusepidemien gegeben. Das Ziel dieses Projektes stellt daher einerseits die Langzeiterfassung potentieller BoNT C1 Toxin-Quellen (wie Maden, Kadaver, Sedimente, Evertebraten, Zugvögel) und andererseits die Analyse der korrespondierenden BoNT C1-Gene in den betroffenen Lackengebieten über einen Zeitraum von drei Jahren dar. Anhand dieses Datenmaterials wird es möglich sein, das postulierte Erklärungsmodell 2000 zu evaluieren. Aus dem kausalen Verständnis der ökologischen Zusammenhänge um Seuchenentstehung und Ausbreitung sollten nachhaltige Konzepte zur Minimierung des Erkrankungsrisikos entwickelt werden können.

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