Erfassung der relevanten Umweltfaktoren für die Toxin-produktion von BoNt C1 (Botulinum Neurotoxin C1) anhand von Untersuchungen in Mikrokosmen als repräsentative Modellsysteme
Einrichtung Vetmeduni
Geldgeber
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Laufzeit
01.01.2000
-
31.12.2000
Projektkategorie
Einzelprojekt
Abstract
Vogelbotulismus stellt in den Lacken des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel seit Jahren ein gravierendes Artenschutzproblem dar. Neben dem Vorhandensein einer toxinsensitiven Vogelpopulation, der Anwesenheit von toxigenen Clostridien-Stämmen, sowie einem Mechanismus, durch den das Toxin in den Organismus gelangt, ist vor allem die Präsenz geeigneter Mikro- und Makrobedingungen entscheidend für die Toxinproduktion und den Ausbruch einer Epidemie. Eine genaue Kenntnis der Ökologie toxigener Clostridien ist daher von großer Bedeutung für kausale Erklärungsmodelle und für eine Gefahrenbeurteilung eines möglichen Botulismusausbruchs. Dieses Projekt gibt mittels Mikrokosmen-Studien grundlegende Einblicke in die Faktorenkomplexe, die zur Produktion von Toxin führen, wobei spezielle Habitatbedingungen reproduzierbar in Miniaturmodellsystemen im Labor simuliert werden. Ausgehend von Umweltbedingungen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Toxinproduktion führen, wurden potentiell wichtige abiotische (Temperatur, pH, Redox-Potential, Substratparameter) und biotische Einflußfaktoren(Zusammensetzung der bakteriellen Biozönose) auf ein methodisch nachvollziehbares Maß reduziert. Die Ergebnisse der Untersuchungen haben sowohl zur Manifestation der zur Toxinproduktion ausschlaggebenden ökologischen Faktoren als auch zur Entwicklung von Alternativmethoden (in vitro assays) zum Maus-Bioassay im Sinne des 3R-Konzeptes (reduce-refine-replace) entscheidend beigetragen.